Montag, 29. Juli 2002 – Kieler Nachrichten

…Wer hier auftritt, ist entweder aus Spanien oder könnte es zumindest sein, wie die Schweizer Musik- und Tanzperformencekünstlerin Ania Losinger. Das Rhythmusgenie mit langjähriger Flamencoausbildung hat sich ein Bodenxylophon nach eigenen Entwürfen bauen lassen, denn die gewöhnlichen Dielen unter ihren Flamencoschuhen boten ihr zuwenig musikalische Ausdrucksmöglichkeiten. “Ich hatte den Traum von einem tönenden Boden”, meint die 32-Jährige. Dessen 400kg schwere Verwirklichung, in Anlehnung an ein baskisches Volksinstrument““Xala” getauft, versetzt das Publikum dieses Musikfestes in Staunen, mehr noch die Künstlerin selbst, die das Bodenxylophon stehend, mit den Schuhen, mit langen Bambusstäben, teils sogar bäuchlings liegend oder mit den Beinen hinter dem Kopf traktiert. Letztlich tritt sie in Wechselwirkung mit der Xala; denn erst durch ihren Tanz erklingt das Instrument, von den dabei entstehenden Klangskulpturen hingegen wird wiederum die Tänzerin geleitet…

Stefan Seidl