Ania Losinger, Matthias Eser – «The Five Elements Vol. 1»
Von Denise Kronabitter.
Die vage Idee, Tanz und Musik zu verbinden, geht bis in ihre Kindheit zurück, erinnert sich die vielseitige Tänzerin und Musikerin Ania Losinger. Der Holzboden als akustisches Medium der tänzerischen Performance, wie etwa beim Flamenco, genügte ihr nicht mehr. Gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Hamper von Niederhäusern entwickelte sie 1998/99 das Bodenxylophon «Xala» – einen akustischen Klangkörper, den sie «unter die Füsse nehmen» kann.
Ihr Traum von einer sinnlich-abstrakten Synthese von Musik und Bewegung, davon, Musik und Tanz gleichgewichtig in einer Person zu vereinigen, wurde Realität. Seit 2000 bereist sie mit diversen Programmen ganz Europa und ist in zahlreiche Projekte involviert – seit 2005 mit dem neuen, in Klang und Stimmung verfeinerten Xala. Gemeinsam mit dem Perkussionisten Matthias Eser komponierte sie im Auftrag der Pro Helvetia das Stück «The Five Elements» für neues Xala und Marimbaphon.
Diese Perfomance kommt seit 2006 an Festivals, in Theaterhäusern und Konzertsälen zur Aufführung. Ganz neu ist nun die gleichnamige CD von Losinger und Eser erschienen.
Die komplexe Zahlensymbolik der Zuordnung der fünf Elemente der chinesischen Medizin – Erde, Metall, Wasser, Holz und Feuer – bildeten die Grundlage des rhythmischen Konzeptes. Losinger und Eser lassen Rhythmus Klang werden und reüssieren auf faszinierende Weise im Moment der Reduktion, der Entlastung. Die Leichtigkeit und Poesie, in welcher die polyrhythmisch-repetitiv organisierten Strukturen sich zeigen, lassen das motorische Moment in den Hintergrund treten. Stets in Bewegung, symmetrisch und dennoch amorph, trägt und berührt einen diese persönliche, zutiefst unprätentiöse Musik im Innern.