Aargauer Zeitung – 26 November 2007

Kaiserstuhl: Die Stimmung am Konzert von Ania Losinger und Matthias Eser war einmalig

Das nur punktuell beleuchtete Kirchenschiff dient als erhabener Klang- und Zuschauerraum…was die Künstler in den Raum zaubern, ist eine zeitlose, präzis abgestimmte Konzert-Performance.

Das musiklaisch-theatralische Ereignis ist mit nichts zu vergleichen. Der Hörsinn wird angesprochen, wenn sich die Töne von Ania Losingers Xala mit denjenigen von Esers Marimba zur Melodie vereinigen. Und wenn das Flamenco-gleiche Stampfen der Tänzerin zu den Trommel- und Beckenschlägen des Musikers zum Rhythmus wird. Die gegenseitige Abstimmung haben die beiden so weit perfektioniert, dass einige Passagen aus dem Synthesizer zu kommen scheinen, würde nicht Losingers dynamischer, ausdrucksstarker Tanz die Klangbilder visuell ergänzen. Das Publikum ist davon gefesselt, die Augen fokussieren auf das einfache, aber gehaltvolle Geschehen, die Ohren entziffern Töne und Schläge und versuchen sie zu ordnen… Zu schnell vergeht beim Erleben des betörenden, flüchtigen Kunstwerks die Zeit. Die Künstler haben es derart variantenreich gestaltet, dass es nie ins Lethargische kippt. Aktivität ist also bei den Geniessern der “The Five Elements” gefragt. Augen und Ohren sind gefordert und aufgefordert, um Ania Losingers und Matthias Esers Werk aufzunehmen und es als Erlebnis zu konservieren. Ein Verarbeitungsprozess wird in Gang gesetzt und geübt, der nicht nur für die Aufnahme solch sinnlicher Klang- und Tanzkunst verwendet werden kann.

Silvan Merki