Berner Oberländer – 21 September 2006
Wilderswil: Mit ihrem Xala-Konzert in der Villa Unspunnen hoben Ania Losinger und Matthias Eser die Zeit aus den Angeln
Eine gute Stunde dauerte das Konzert von Ania Losinger und Matthias Eser…aber die zwei Musiker schafften es, den Zuschauern das Gefühl für die Zeit zu rauben. Mit ihren rhythmischen, meditativen, sich wiederholenden Klängen entzogen sie der Stunde die Minuten und beförterten die Zuhörer in einen zeitlosen Raum. Oder anders: sie füllten den Raum mit einem dauernden Moment, der beinahe greifbar wurde…
Einmalig und auffallend war die rhythmische Perfektion, welche die beiden Klangmeister erreichten…Es klang von zwei Musikern, als hätten sie mehrere Hände und Füsse. Dass die beiden ganz und gar Musik sind, zeigten auch ihre Körper: Ania Losingers Gesicht zum Beispiel war noch gerade soviel Gesicht, wie der Körper es verlangte. Ansonsten war es Musik und Konzentration. Wer sich diesem Rhythmus der unmerklichen, jedoch steten Aenderung hingeben mochte, der hatte die Möglichkeit, einen Abend in bewusster Trance zu erleben- eine hervorragende Leistung der beiden Künstler.
Sonja Bauer